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Der Beitrag ist vom 22.02.2024 – die enthaltenen Informationen sind ggf. nicht mehr aktuell.
Pfarrei | #mitteilung

Diamantenes Priesterjubiläum von Hans Sotmann

Heute vor 60 Jahren wurde Hans Sotmann in Essen zum Priester geweiht. Ende der 1970er kam er nach Gelsenkirchen und war bis zu seinem Ruhestand Pfarrer in Bismarck. Zeit, für eine kleine Rückschau auf sein Leben und Wirken.

Hans Sotmann empfängt mich in seiner Wohnung im Haus Elisabeth. 23 Jahre lebt er inzwischen hier, in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Wohnanlage, erklärt er noch im Wohnungsflur. Dann bittet er zur Sitzgruppe und entschuldigt sich erst einmal dafür, dass er anlässlich seines 60. Priesterjubiläums keine große Feier mehr möchte – er sei gesundheitlich ziemlich angeschlagen und auch, wenn man ihm das bis auf seinen Gehstock nicht ansehe, fühle er sich dafür körperlich nicht mehr fit. Geistig jedoch ist er noch immer rüstig und berichtet von den Stationen seiner priesterlichen Laufbahn.

Von Bonn bis Bismarck: Studium, Kaplanszeit und Ankunft in Gelsenkirchen

Bevor Hans Sotmann am 22. Februar 1964 in Essen zum Priester geweiht wurde, hatte er acht Semester Theologie in Bonn studiert. „Dort hatte ich das große Glück – als solches habe ich es empfunden – Joseph Ratzinger als Professor zu haben.“ Der später als Papst Benedikt bekannte Theologe lehrte damals in Bonn. Sotmann berichtet, dass Ratzinger mit seiner Art gut ankam – er sei ein beliebter Professor gewesen, zu dessen Vorlesungen sogar Studierende anderer Fakultäten kamen. Als „vollkommen durchgeistigten Menschen“ beschreibt ihn Sotmann und vermutet, dass es ihm später in seiner Rolle als Papst teilweise auch schwerfiel, konkrete Entscheidungen zu treffen. Nach dem Studium ging es ins damals gerade neu eröffnete Priesterseminar in Essen-Werden. „Das haben wir halb mit aufgebaut, wir waren ja die ersten dort“, sagt der Jubilar. Nach dem Priesterseminar folgte die Kaplanszeit mit Stationen in Duisburg-Hamborn, Essen-Werden und Oberhausen-Styrum, von wo er schließlich als Pfarrer nach Gelsenkirchen Bismarck wechselte und 23 Jahre lang tätig war. Er sei dort gerne Pfarrer gewesen, sagt er, und erinnert sich an das große Engagement der Gemeinde, zum Beispiel beim Bau des neuen Pfarrheims.

Trotz Ruhestand von Ruhe keine Spur: Sotmann bleibt in der Pfarrei aktiv

Der Eintritt in den Ruhestand um die Jahrtausendwende fühlte sich zunächst an wie eine Formsache, denn er blieb weiterhin in der Pfarrei aktiv und übernahm zahlreiche Dienste wie z.B. die Krankenkommunion, Messen und Besuchsdienste im Marienhospital, in Altenheimen und im Vinzenzhaus. Von der engen Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Propst Paas berichtet er, dass sie „wie Pfarrer und Kaplan“ zusammengearbeitet hätten. Zu Propst Paas hat er noch immer ein freundschaftliches Verhältnis. Sie sehen sich regelmäßig, erst kürzlich war er dort zum Geburtstag eingeladen. Paas wohne im Haus Monika – „übrigens auch in der ehemaligen Hausmeisterwohnung“, lacht Sotmann.

Alltag und regelmäßige Messen im Haus St. Elisabeth 

Auch im Haus St. Elisabeth führt er seit seinem Ruhestand ein aktives, geistliches Leben. Vor der Pandemie feierte er vier Mal pro Woche die Messe mit den indischen Ordensschwestern, die damals im Marienhospital arbeiteten und im Elisabethhaus untergebracht waren. Doch dann begann die unsichere Zeit der Pandemie. Corona empfand er als Zäsur, sowohl gesundheitlich als auch was das Alltagsleben und die geistlichen Routinen betraf.

Inzwischen haben sich neue Strukturen gefestigt. Heute feiert er mit den Hausbewohnerinnen und Hausbewohnern wöchentlich eine Messe in der Kapelle der spanischen Schwestern. Daneben gibt es einmal pro Woche ein Treffen im Gemeinschaftsraum zum Kaffeetrinken, Spiele spielen und reden. Zuhause liest er noch ein wenig Zeitung oder schaut fern. Auf die Frage, ob er mit Musik etwa anfangen könnte, reagiert er lebhaft: „Soll ich Ihnen etwas sagen? 20 Jahre lang war ich Dekanatspräses der Kirchenchöre! Ich habe auch selbst immer gerne gesungen.“ Wenn er heute in der Gelsenkirchener Innenstadt unterwegs ist, wird er noch immer erkannt und angesprochen – unter anderem auf seine Stimme und seine klare Aussprache. Sein Jubiläum wird er, ebenso wie seinen baldigen 94. Geburtstag, im kleinen Kreis feiern. Im Namen der gesamten Pfarrei wünschen wir ihm zu beiden Anlässen alles Gute und Gottes Segen und danken ihm für sein langjähriges Wirken in der Propsteipfarrei St. Augustinus.

Text und Fotos: J.L. Gutmann, Medienkoordinatorin, Propsteipfarrei St. Augustinus

Der Jubilar in seiner Wohnung im Haus Elisabeth.
Hans Sotmann in der Kapelle im Haus St. Elisabeth.
Hier feiert er einmal wöchentlich die Messe.

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