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Pfarrei | #mitteilung

Stellungnahme von PGR und KV zu GleisX

Auch Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand der Pfarrei drücken in ihren jeweiligen Stellungnahmen ihr Unverständnis über die Schließung von GleisX aus.

Sehr geehrter Herr Bischof,

mit großer Verwunderung, Enttäuschung und auch Wut haben wir als Kirchenvorstandsmitglieder der Pfarrei St. Augustinus in Gelsenkirchen die Entwicklungen zu GleisX verfolgt. Wir verstehen die Entscheidung des Bistums nicht und unser Unverständnis hängt vor allen Dingen an drei Punkten:

  1. Wir verstehen nicht, wieso ein funktionierendes und akzeptiertes Projekt ohne Rücksprache mit den engagierten Vertreterinnen und Vertretern der Kirche vor Ort ersatzlos gestrichen wird. Wer ehrenamtlich so viel Zeit und Herzblut in die Arbeit für und mit der Kirche investiert, fühlt sich nicht ernst genommen und verprellt, wenn solche Entscheidungen einfach nur mitgeteilt werden, ohne dass zumindest mit einigen Vertretern vor Ort im Vorfeld gesprochen wird. Eine solche Kommunikation ist katastrophal.
     
  2. Auch die Begründung, die für das Ende herhalten muss, ist aus unserer Sicht fragwürdig. Gerade wir als KV können nicht nachvollziehen, dass hier mit großen Zahlen zur Bauerhaltung jongliert wird. Zahlen in dieser Höhe ersticken viele Proteste im Keim, ohne dass sie eine belastbare Grundlage haben. Es erweckt den Anschein, dass hier durch die Nennung hoher – und aus unserer Sicht falscher  – Summen versucht wird, Widerspruch zu vermeiden. Das ruft Ärger und Frust hervor, was wir für die Arbeit aller ehrenamtlich Helfenden nicht gebrauchen können und was die Motivation zur Mitarbeit massiv beeinträchtigt.
     
  3. Was wir überhaupt nicht nachvollziehen können, ist das Ende ohne schlüssiges Anschlusskonzept. Im Mai soll GleisX geschlossen und erst danach nach einer Lösung gesucht werden? Es gibt keinen akut bautechnisch notwendigen Handlungsbedarf. Warum wird nicht mindestens gewartet, bis es eine neue Idee gibt, bevor man ein Ende herbeiführt? Das würde nicht auch noch die letzten noch an Kirche interessierten jungen Menschen vertreiben. Hier wird aus unserer Sicht eine Chance vertan und ohne Not Schaden angerichtet.

Die vielen Gründe aus dem pastoralen Bereich, die Ihr Vorgehen unverständlich erscheinen lassen, haben Pastoralkollegium und Pfarrgemeinderat in ihren jeweiligen Stellungnahmen aufgeführt. Die Tatsache, dass hier ein akzeptiertes und erfolgreiches Projekt mit überregionaler Strahlkraft, das eben gerade junge Menschen anspricht, ohne weitere Perspektive beendet wird, bedeutet nicht nur Schaden für die Kirche in Gelsenkirchen, sondern für die Jugend im ganzen Bistum.

Gelsenkirchen, den 13. Dezember 2024
KV Propsteipfarrei St. Augustinus

Mit Befremden und Verärgerung reagiert der Pfarrgemeinderat der Propsteipfarrei St. Augustinus sowohl auf die Schließung von GleisX als auch auf die Umstände, unter denen diese Entscheidung gefallen ist. 

Die vom BGV benannten Punkte wie die vermeintlichen Kosten für die Instandsetzung der Liebfrauenkirche, in der GleisX untergebracht ist, sowie das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhandene Konzept für die weiterführende Jugendpastoral haben uns, auch vor dem Hintergrund des Prozesses „Christlich Leben. Mittendrin“, zutiefst irritiert. Auch die wichtige Stellung von GleisX im Votum zum Pfarreientwicklungsprozess wurde unseres Erachtens bei der Entscheidung nicht ausreichend gewürdigt.

Darüber hinaus möchten wir anhand zweier Beispiele verdeutlichen, dass wichtige lokale Aspekte in den Überlegungen offenbar unberücksichtigt geblieben sind: Was passiert mit der spanischen und italienischen Gemeinde, die in Liebfrauen ihre muttersprachlichen Gottesdienste feiern? Was wird aus den dort befindlichen Räumen des BDKJ? Diese Fragen zeigen aus unserer Sicht deutlich, wie sehr die Perspektiven und das Wissen der Akteure vor Ort in die Entscheidungsfindung hätten einbezogen werden müssen.

Wir schließen uns der bereits geäußerten Kritik des Pastoralkollegiums, des Kirchenvorstands und der Stadtkirchengremien an. Gleichzeitig erwarten wir, dass zukünftige Entscheidungen dieser Tragweite in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort getroffen werden. Als Pfarrgemeinderat sind wir bereit, an der Weiterentwicklung der Jugendpastoral in Gelsenkirchen aktiv mitzuwirken.

Wir hoffen auf eine offene Kommunikation und eine konstruktive Zusammenarbeit, um eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten zu entwickeln.

Gelsenkirchen, den 12. Dezember 2024
PGR Propsteipfarrei St. Augustinus

© J.L. Gutmann, Propsteipfarrei St. Augustinus

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