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Pfarrei | #konzert #veranstaltung

Tartini-Konzert in der Propsteikirche

Festliche Einstimmung auf den Advent: Das Tartini-Ensemble ist am 22. November wieder zu Gast in St. Augustinus. Gemeinsam mit dem Solisten Stefano Succi werden Stücke von Pachelbel, Bach, Mozart und dem namengebenden Guiseppe Tartini gespielt. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten. Herzliche Einladung!

Das Tartini-Ensemble gibt, gemeinsam mit dem Solisten Stefano Succi (Violine) sowie Kirchenmusiker Wolfgang Ballhausen (Orgel) am Samstag, den 22. November um 18 Uhr erneut ein Konzert in der Propsteikirche am Heinrich-König-Platz. Zu den Stücken, die gespielt werden, hat Christoph Tentrup, Initiator und Teil des Ensembles, eine Beschreibung verfasst: 

Johann Pachelbel
Ciacona in f für Orgel

Ein Musikstück, das Millionen Menschen kennen und lieben, ist der Kanon Johann Pachelbels, der auch Schöpfer der „Ciacona in f“ ist. Der 1653 in Nürnberg geborene Pachelbel wirkte als Kirchenmusiker und Organist am Wiener Stephansdom, später in Eisenach, Erfurt, Stuttgart und Gotha.

Johann Sebastian Bach
Violinkonzert a-Moll BWV 1041
Johann Sebastian Bach konnte an Pachelbels kompositorisches Schaffen anknüpfen: eine „Ciacona“ – bei Bach „Chaconne“ genannt – entstand für Violine solo als die Epochen überstrahlendes Gipfelwerk, unter der ebenfalls gebräuchlichen Bezeichnung „Passacaglia“ das monumentale Schwesterstück für Orgel. Erstaunlich dabei: die wohl ursprünglich aus Mittelamerika über Spanien nach Mitteleuropa gelangte Tanzform wurde mancherorts als lasziv-erotisch empfunden und verboten, fand aber doch letztlich Eingang in eine protestantisch geprägte Musikpraxis.

Was Pachelbel für Bach hinsichtlich des Orgelschaffens war, das war Antonio Vivaldi ihm mit dessen dreistelliger Zahl an dreisätzigen Instrumentalkonzerten vor allem für die Violine als Soloinstrument. Aber auch hier erweist sich Bach gleich wieder als Vollender mit seinen lediglich zwei Violinkonzerten in a-Moll und E-Dur. Deren Nähe zu den großen Passionen der Leipziger Schaffensperiode ist unverkennbar, während beispielsweise die Brandenburgischen Konzerte noch brillante höfische Spielmusiken sind, einer virtuosen Köthener Hofkapelle auf den Leib geschrieben als originelle Experimente der Instrumentationskunst.

Im a-Moll-Konzert werden die aufwühlenden schnellen Sätze, der erste Satz in energischem Zweivierteltakt mit expressiver Melodieführung der Solovioline, der dritte eine atemlos dahinjagende Neunachtel-Gigue, durch einen elegisch-kontemplativen Mittelsatz ausbalanciert.

Die strahlend-festlichen E-Dur-Ecksätze des anderen Konzertes (demnächst in dieser Reihe zu hören), haben das nicht nötig – das Adagio führt in abgrundtiefe Melancholie ohne Ausweg.

Giuseppe Tartini
Violinkonzert C-Dur D2

Welch´ ein Geschenk sich die Menschheit mit der „Erfindung“ des Violinkonzertes gemacht hat, wird einmal mehr beim Erleben des C-Dur-Konzertes von Giuseppe Tartini deutlich. Subtilste geheime Regungen der menschlichen Seele – so geheim, dass Tartini seinen musikalischen Themen unterlegte Verse nur in Geheimschrift hinzufügte – verschmelzen mit atemberaubender Virtuosität.

Wolfgang Amadeus Mozart
Serenata notturna D-Dur KV 239

Auch das „Jahrtausend-Genie“ Wolfgang Amadeus Mozart ließ sich von Vorgängern inspirieren. Für die „Serenata notturna“ mögen die großartigen, im italienischen Stil gehaltenen Concerti grossi des von ihm verehrten Georg Friedrich Händel Pate gestanden haben. Deren klanglicher Farbenreichtum entspringt eben jenem Wechselspiel zwischen Solo- und Tutti-Streichern, wie er für das Concerto grosso typisch ist. Pauken bringen zusätzlich orchestrales Gewicht des Tuttis und Festlichkeit.

Gibt es eine schönere Einstimmung auf den Advent?

Zur Person: Der Solist Stefano Succi 

Der Geiger Stefano Succi wurde im italienischen Rimini geboren. Er studierte am Conservatorio Rossini in Pesaro und am Conservatoire Supérieur de Musique in Genf bei Corrado Romano, wo er mit dem "Prix de Virtuosité" ausgezeichnet wurde. Weitere Anregungen erhielt er durch Studien bei Herman Krebbers und Igor Ozim. Von 1991 bis 1994 war Stefano Succi Mitglied und Solist des  Kammerorchesters "I Solisti Veneti" unter Leitung von Claudio Scimone in Padua, wo er bereits intensive Erfahrungen in der Aufführung der Werke Giuseppe Tartinis auf den weltweiten Tourneen dieses berühmten Ensembles sammeln konnte. 

Weitere Stationen seiner künstlerischen Laufbahn waren anschließend Engagements als 1. Konzertmeister der Neuen Philharmonie Westfalen in den Jahren 1996 bis 2000 und anschließend bis 2005 in gleicher Funktion beim SWR-Rundfunkorchester in Kaiserslautern. Seit 2005 ist Stefano Succi Stimmführer der 2. Violinen in einem der renommiertesten deutschen Klangkörper, dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks Frankfurt.

Als Solist trat er seitdem unter anderem mit dem hr-Sinfonieorchester, der Magdeburger Philharmonie, der Slowenischen Philharmonie und der Neuen Philharmonie Westfalen auf.


Texte und Programmbeschreibung: Christoph Tentrup, Tartini-Ensemble

Geiger Stefano Succi. Foto © privat

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